Samstag, 21. Januar 2017

Integrieren statt Isolieren.


Leinenpöbeln macht einsam


Wir alle kennen Hunde die sich an der Leine benehmen wie wild gewordene Bestien.
Die Gründe warum ein Hund das tut sind vielfältig und würden hier den Rahmen sprengen.
Da sind Hundehalter die dieses Problem nicht haben schon einmal schnell geneigt erstaunt die Augenbrauen hoch zu ziehen, oder einen abfälligen Spruch von sich zu geben.
Auch mit schlauen Ratschlägen wird oft nicht gespart, die man dem Halter des Pöblers dann gerne in unfreundlicher Manier entgegen brüllt um den Krach zu übertönen.
Alles in allem fühlt man sich ziemlich gut weil der eigene Hund brav ist, geht dann grinsend und kopfschüttelnd davon.
Der Halter des Pöblers geht aus solchen Begegnungen mehr als frustriert heraus...Wut, Hilflosigkeit und Traurigkeit begleiten diese Menschen und ihre Hunde fast täglich. Keiner will mit ihnen umgehen, und der Halter muss wohl unfähig sein und ist schnell als Wurzel dieses Übels ausgemacht.
Meistens sind diese Menschen und ihre Hunde recht einsam und isoliert. Der Mut neue Leute und Hunde kennen zu lernen ist bei Null angekommen.
Wenn sich Menschen dann bei mir Hilfe suchen, und ich sie einlade an unserem Social Walk teilzunehmen, winken die meisten reflexhaft ab.


Raus aus der Isolation!


Dabei ist einer der wichtigsten Ansätze Mensch und Hund aus ihrer Isolation herauszuholen.
Wie soll ein Hund der immer Ablehnung erfährt lernen zu vertrauen?
Stellen Sie sich die oben genannte Situation des Ratschläge entgegen Schreiens vor: Der Halter des pöbelnden Hundes ist in einer solchen Situation selten entspannt und aufrecht, oft ducken sich Menschen schon vor diesem "Donnerwetter" das jetzt gleich kommt ab.
Das schlaue Gegenüber allerdings ist voll aufgerichtet und wirkt meistens bedrohlich, der dazugehörige Hund steht nicht selten vor ihm und ist ähnlich angespannt, die ganze Körperhaltung eine klare Ansage! Ein Angstpöbler neigt dazu in einer solchen Situation völlig die Nerven zu verlieren weil er sich bedroht fühlt. Ist eigentlich nicht schwer zu verstehen...
Es ist wichtig diese Kreisläufe zu unterbrechen wenn der pöbelnde Hund lernen soll das Hunde und Menschenbegegnungen etwas Positives sein können, und ihm nichts Schlimmes widerfährt.


Wie unterbreche ich diesen Kreislauf?


Zunächst ist es natürlich wichtig herauszufinden warum der eigene Hund so unentspannt an der Leine ist, dabei sollte ihnen ein guter Hundetrainer helfen können. So wäre es zum Beispiel bei einem Angst aggressiven Hund wichtig diese Ängste langsam abzubauen, aber insgesamt kann man sagen das Gewalt hier NIE eine Lösung ist. Oft sind auch eklatante Kommunikationsfehler zwischen Halter und Hund das Problem und müssen behoben werden.
Behalten Sie die Laune, und glauben Sie mir, ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer das ist! Aber wenn Sie wieder anfangen den Menschen und Hunden freundlich zu begegnen die ihren Weg kreuzen wird vieles einfacher. Denn mal ehrlich: als Halter eines Pöblers verdammt man ja schon gleich jeden der einem entgegenkommt, oder gelingt es Ihnen noch freundlich auf Menschen und Hunde zuzugehen wenn Sie wissen was jetzt kommt?
Ich habe festgestellt das eine gewisse Entspannung mit der Situation, und einem Lächeln viele Begegnungen besser laufen. Die Menschen die einem entgegen kommen sind sofort etwas geneigter den pöbelnden Hund nicht so negativ zu bewerten.
Dinge wie Nachts Gassi zu gehen, oder am liebsten im strömenden Regen beheben Ihre Probleme vielleicht eine Weile, aber eine Lösung kann das nicht sein.
Suchen Sie sich Spazierpartner! In Zeiten sozialer Netzwerke ist das oft nicht schwer und sie können gleich die Problematik ansprechen, so weiß das Gegenüber mit was es zu rechnen hat. Die meisten Pöbler die ich kenne toben sich 5 Minuten lang ab bis sie merken: Hey, hier passiert nichts Schlimmes. Deshalb sind auch Social Walks eine gute Möglichkeit dem Hund zu vermitteln das Gesellschaft nichts Schlimmes ist und Ihr Trainer kann Sie dabei unterstützen.
Ein guter Trainer wird abschätzen können welche Hunde dafür geeignet sind und versuchen auch schwierige Hunde zu integrieren.
Ich habe selten Hunde dabei die lange pöbeln, meistens legt sich die Aufregung nach ein paar Minuten wenn man gewisse Regeln beachtet.

Lassen Sie sich nicht auf unnötige Diskussionen ein!
Jeder von uns ist dankbar für gute Ratschläge, aber Zeitpunkt und Ton sollten schon passend sein. Wenn also jemand ihnen etwas andiskutieren will während ihr Hund gerade ausflippt: gehen Sie weiter. Ein rücksichtsvoller Mensch würde Sie in dieser Situation nicht so belästigen, und in einem solchen Gespräch können Sie nur verlieren.

Ich wünsche Allen eine gute Zeit und gutes Gelingen :)








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